In der deutschen Volkswirtschaft waren im vergangenen Jahr so viele Menschen erwerbstätig wie noch nie seit der Wiedervereinigung. Laut Statistischem Bundesamt ist die Zahl im Jahresdurchschnitt um 1,3 Prozent auf 45,6 Millionen Menschen gestiegen.
Damit ist die Corona-Delle aufgeholt und die bisherige Höchstzahl aus dem Vorkrisenjahr 2019 von 45,3 Millionen übertroffen, wie das Amt am Montag weiter berichtete. Die Zahl der Erwerbstätigen war im ersten Jahr der Corona-Krise 2020 eingebrochen und hatte sich 2021 zunächst langsam erholt.
Neue Jobs fanden die Menschen vor allem im Dienstleistungsbereich, wo 93 Prozent des Zuwachses stattfanden. Hier kletterte die Zahl der Erwerbstätigen um 1,6 Prozent gegenüber einem Plus von nur 0,4 Prozent im Produzierenden Gewerbe. Am Bau gab es 0,5 Prozent mehr Erwerbstätige als ein Jahr zuvor, während ihre Zahl in Fischerei sowie der Land- und Forstwirtschaft um 0,5 Prozent zurückging. Erneut ging auch die Zahl der Selbstständigen und ihrer mithelfenden Angehörigen zurück, und zwar um 1,4 Prozent. Sie machten noch 3,9 Millionen Menschen aus.
Die zusätzliche Beschäftigung wurde unter anderem durch zugewanderte Arbeitskräfte bewältigt. Bei der inländischen Bevölkerung stieg der Anteil der Erwerbstätigkeit. Rückgängig war die Zahl der Erwerbslosen: Sie sank nach internationalen Vergleichsmaßstäben sehr deutlich um 209.000 Menschen oder 13,6 Prozent auf 1,3 Millionen.