Militärische Konflikte wie der Ukraine-Krieg treiben die deutsche Drohnen-Industrie nach Einschätzung des Industrieverbands BDLI stark an. «Deutsche Hersteller unbemannter Flugsysteme erleben bei militärischer Aufklärung und kriegerischen Auseinandersetzungen derzeit eine rasante Nachfrage», erklärt die BDLI-Hauptgeschäftsführerin Marie-Christine von Hahn. Die Innovationszyklen seien geradezu schwindelerregend hoch. «Was gestern noch ein Garagen-Startup war, geht morgen schon in Serienproduktion.»

Der Bundesverband der Deutschen Luft- und Raumfahrtindustrie (BDLI) vertritt nach eigenen Angaben rund 260 Mitgliedsunternehmen mit zusammen rund 52 Milliarden Euro Jahresumsatz und 120.000 Beschäftigten. Für die noch junge Unterbranche der unbemannten Flugsysteme (UAS) traut sich der Verband keine konkreten Umsatzangaben zu. Laut einem auf 30 Unternehmen beschränkten Monitor sind die Erlöse im vergangenen Jahr um neun Prozent gestiegen. Größere Abschlüsse würden erwartet. Die Zahl der Beschäftigten wuchs in der Jahresfrist um rund 24 Prozent auf 7.700 Menschen. 

Rund 70 Prozent der Drohnen-Hersteller seien im militärischen Sektor tätig, so der Verband. Im zivilen Bereich erziele man enorme Fortschritte bei der Entwicklung konkreter Anwendungen und Geschäftsmodelle. «Der Einsatz ziviler Drohnen in Deutschland kann mit der konstruktiven Begleitung des Staates als Regelgeber gewinnbringend für die deutsche Gesellschaft werden», meint von Hahn. Die Akzeptanz in der Bevölkerung wachse stetig.